In dieser speziellen Abteilung werden die Patienten nach einem in Deutschland einmaligen und ganzheitlichen Konzept behandelt. Hier arbeiten unterschiedliche Ärzte und Therapeuten zusammen mit dem speziell geschulten Pflegeteam daran, den vielschichtigen Ursachen des Schmerzes auf den Grund zu gehen. 

Neben der Schmerzlinderung wird mit den Patienten daran gearbeitet, die verbleibenden Schmerzen mit entsprechenden Strategien zu bewältigen, damit sie wieder aktiv am beruflichen und privaten Leben teilnehmen können. Die wichtigste Aufgabe für das Team und die Patienten ist es, zu erkennen, wodurch die Schmerzen ausgelöst oder verstärkt werden. Im Anschluss werden Strategien entwickelt und trainiert, um diese Auslöse- und Verstärkungsmechanismen zukünftig zu vermeiden. 

In unserem Schmerzzentrum behandeln wir Patienten mit chronischen Schmerzen in der Wirbelsäule, im Bewegungsapparat, im Kopf, nach Nervenverletzungen und nach einem Unfall.

Die Behandlung erfolgt als akute Krankenhausbehandlung (§ 39 SGB V). Aufgenommen werden chronisch Schmerzkranke in den Chronifizierungsstadien II und III nach Gerbershagen.

Ziele unserer Behandlung

  • Allgemeine Schmerzreduktion
  • Aktive Bewältigung der verbleibenden Schmerzen
  • Wiedereingliederung in den Beruf
  • Verbesserung der Lebensqualität

Eine Geschichte über den Schmerz

Schmerz ist ein sehr komplexes Phänomen. Eine sehr anschauliche und einfache Art der Erklärung findet man im Comic „Eine Geschichte über den Schmerz“. Dieser Comic erschien ursprünglich auf Englisch und Portugiesisch. Die Übersetzung des Comics ins Deutsche war nur durch die Unterstützung der m&i-Fachklinik Enzensberg möglich. 

Dieser Comic enthält viele wertvolle Tipps, wie man durch neue Denkansätze und Verhaltensweisen lernen kann, mit dem Schmerz besser umzugehen.
Zum Comic

Wichtige Elemente in unserer Behandlung

  • Ausführliche Anamnese mit Überprüfung und ggf. Anpassung der körperlichen und psychischen Diagnosen.
  • Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit inklusive der Erstellung eines individuellen Trainingsplans.
  • Wir gehen den körperlichen, psychischen und sozialen Ursachen der Schmerzerkrankung auf den Grund (= bio-psychosoziales Schmerzmodell).
  • Verminderung der körperlichen Einschränkungen, die aufgrund des Schmerzes bestehen.
  • Angebote von psychologischen Einzel- und Gruppentherapien für jeden Patienten.
  • Vermittlung einer Methode, die den Patienten unbewusste Körperfunktionen bewusst macht und sie lehrt, wie sie die Kontrolle darüber gewinnen können. (=Biofeedbacktraining)
  • Aufklärung über individuelle Mechanismen und die Entstehung der Schmerzkrankheit.
  • Beratung über die Möglichkeiten, wie die Patienten mit Medikamenten und anderen Strategien ihre Schmerzen selbst behandeln und kontrollieren können. 
  • Wir führen mit den Patienten eine Arbeitsplatzanalyse hinsichtlich der verbliebenen körperlichen und psychischen Belastbarkeit durch. Danach werden ggf. Maßnahmen eingeleitet, die eine Rückkehr in den Beruf wieder ermöglichen oder eine Umschulung in die Wege geleitet.
  • Ausführliche Beratung bei Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen.
  • Unsere Patienten werden die gesamte Zeit über ärztlich und pflegerisch betreut.

Unser multimodales und ganzheitliches Behandlungskonzept

  • Vermittlung aktueller Erkenntnisse aus der Schmerzforschung zur Schmerzreduktion und Funktionsverbesserung.
  • Großes Angebot von psychotherapeutischen Einzel- und Gruppentherapien.
  • Schulung von psychologischen Maßnahmen und Strategien, die im Umgang mit dem Schmerz unterstützend wirken sollen.
  • Vermittlung einer Methode, die den Patienten unbewusste Körperfunktionen bewusst macht und sie lehrt, wie sie die Kontrolle darüber gewinnen können. (=Biofeedbacktraining)
  • Verhaltensorientierte Einzel-Physiotherapie, Sport- und Bewegungstherapie sowie Training in der Gruppe nach eingehender Funktionsanalyse.
  • Massagetherapie, physikalische Maßnahmen und Bewegungstherapie im Wasser.
  • Schmerztherapie mit Medikamenten nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen.
  • Schmerztherapie mit Injektionen.
  • Therapeutisch geleitete Spaziergänge mit Hunden.
  • Aromatherapie
  • Musik- und Tanztherapie, Kreatives Malen
  • Sozialberatung
  • Erarbeitung eines individuellen kurz- bis mittelfristigen Konzeptes für die Zeit nach der Reha mit konkreten Empfehlungen zur Eigen- und Weiterbehandlung.
  • Erstellung eines detaillierten Abschlussberichtes.

Schwerpunkte und Spezialisierungen

Chronischen Schmerzen:
  • bei Wirbelsäulenschmerzsyndrom und nach Operationen an der Wirbelsäule
  • im Bereich der Muskulatur, der Sehnen und des Bindegewebes
  • im Kopf
  • nach Unfällen oder nach Operationen im Bereich der Nerven
  • nach Amputationen
  • bei neurologischen Erkrankungen
  • bei CRPS I + II (Complex regional pain syndrome = komplexes regionales Schmerzsydrom)

Das Problem bei chronischen Schmerzen

Der Bundesverband Deutsche Schmerzhilfe schätzt, dass ca. 8 Millionen Menschen in Deutschland unter chronischen Schmerzen leiden. 

Diese Erkrankung bedeutet für die Patienten meist einen langen Leidensweg und eine starke Beeinträchtigung ihrer Lebensqualität. Hinter den Patienten liegt nicht selten eine lange Reihe von Behandlungsversuchen, die oft nicht den gewünschten Erfolg gebracht haben. 

Schmerz ist eigentlich ein Warnsignal des Körpers, das auf einen bestimmten Missstand hinweist. Wenn man die Ursache behandelt hört der Körper in der Regel auf, das Warnsignal zu senden. Manchmal ist es aber so, dass die Ursachen nicht immer eindeutig diagnostiziert werden können oder der Behandlungserfolg ausbleibt. Durch die lange Leidensdauer, verändert sich dann die Wahrnehmung der Patienten und der Schmerz wird zu einer eigenen Krankheit – der Schmerzkrankheit.

Darstellung typischer Verläufe bei chronischen Schmerzen

Phase 1

Keine eindeutige Ursache für die Schmerzen
Schmerzpatienten haben oftmals eine Vielzahl von ambulanten und stationären Behandlungen hinter sich - ohne langfristigen Erfolg. Im schlimmsten Fall konnte keine eindeutige Ursache für die Schmerzen ermittelt werden und damit auch keine fundierte Diagnose und adäquate Therapie durchgeführt werden.

Phase 2

Keine Besserung ihrer Beschwerden
Die Patienten erfahren keine Besserung ihrer Beschwerden und verstehen nicht, warum es in der heutigen Zeit keine wirksamen Behandlungsmöglichkeiten geben soll. Aus diesem Grund suchen die meisten Schmerzpatienten ständig nach neuen Möglichkeiten der Diagnostik und Therapie und wenden sich unkontrollierten, teilweise obskuren Therapieverfahren und/oder einer unkontrollierten Selbstmedikation zu.

Phase 3

Zunehmender Verlust sozialer Bindungen
Schmerzkranke werden immer mehr in allen körperlichen und seelischen Bereichen beeinträchtigt. Der Dauerschmerz überlagert alles, hemmt die Lebensqualität und zermürbt die Betroffenen. Oft entwickeln sich berufliche Probleme. Die Betroffenen verlieren zunehmend soziale Bindungen in ihrer Familie und ihrem gesellschaftlichen Umfeld.

Phase 4

Klärung körperlicher und psychischer Leistungsfähigkeit
Im Interdisziplinären Schmerzzentrum für chronische Schmerzen an der m&i-Fachklinik Enzensberg nehmen wir Ihre Beschwerden ernst. Unsere Fachspezialisten übernehmen die Abklärung und Beratung hinsichtlich Ihrer verbliebenen körperlichen Leistungsfähigkeit und der psychischen Belastbarkeit am bisherigen Arbeitsplatz. Gegebenenfalls leiten wir in Zusammenarbeit mit Ihnen berufsfördernde Maßnahmen oder eine Umschulung ein.

Phase 5

Aufzeigen ganzheitlicher Behandlungsmöglichkeiten
Wir nehmen Ihre Schmerzen und die damit verbundenen Sorgen, Nöte und Zukunftsängste ernst. Und wir zeigen Ihnen Wege, mit den chronischen Schmerzen umzugehen.

Im Interdisziplinären Schmerzzentrum für chronische Schmerzen an der m&i-Fachklinik Enzensberg zeigen wir Schmerzpatienten multidimensionale stationäre Behandlungsmöglichkeiten auf. Diese erfolgen im Rahmen des ganzheitlichen Behandlungskonzeptes in Form von medikamentöser und nicht medikamentöser Therapie.

Ihre Ansprechpartner

Dr. med. Martin Steinberger, MBA

Chefarzt Interdisziplinäres Schmerzzentrum

Thomas Helmer, MHBA

Leitender Oberarzt Interdisziplinäres Schmerzzentrum

So erreichen Sie uns

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