Mit über 30 Jahren noch einmal die Schulbank drücken? „Hätte ich nie gedacht, doch die hauseigene Förderung hat es möglich gemacht“, berichtet Giuliana Falger, frischgebackene Pflegefachkraft an der m&i-Fachklinik Enzensberg.    


Giuliana Falgers Reise an der Fachklinik auf dem Enzensberg begann 2018. „Ich jobbte im Hol- und Bringdienst auf der neurologischen Station Phase B.“ Dort erfuhr sie dann auch von den weiteren Möglichkeiten im Pflegebereich. „Ich war dann ungefähr 1,5 Jahre als ungelernte Pflegehelferin im Einsatz und half zum Beispiel beim Umlagern von Patienten.“

Das Kuriose ist auch, sie selbst habe sich nie in der Pflege gesehen. „Dass mir die Pflege zusagt, hätte ich nie erwartet.“ Ihre Kolleginnen und Kollegen ermunterten sie immer wieder, eine Ausbildung zur Pflegefachkraft zu beginnen. „Mit 30 Jahren noch einmal zur Schule gehen? Das konnte ich mir nicht vorstellen und habe es immer wieder hinausgezögert.“ Doch das Stationsteam ließ nicht locker.

Die m&i-Fachklinik Enzensberg hat eine hauseigene Förderung, für genau so einen Fall wie bei Giuliana Falger. Das Programm stockt das Azubi-Gehalt auf, um Menschen, die bereits fest im Leben stehen, eine Ausbildung zu ermöglichen.

„Trotz meiner Zweifel, ob ich das alles schaffen würde, bewarb ich mich für die Förderung.“ Drei Jahre später hat sie die Ausbildung erfolgreich mit Staatspreis abgeschlossen. „Ich habe mir damals eine Frist von 1,5 Jahren gesetzt, wenn es mir bis dahin immer noch gut gefällt – ziehe ich es durch; wenn nicht, breche ich ab.“ Die anfängliche Angst, das Lernpensum nicht schultern zu können verflog sehr schnell. „Nach der ersten Anatomie-Unterrichtsstunde dachte ich noch ‚Wie soll ich mir das alles merken?‘ – doch dann kam die erste Eins, dann nochmal eine. Ich habe über die drei Jahre hinweg einen 1er-Schnitt gehalten.“

Den Staatspreis, den Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Kultusministerin Anna Stolz in der Allerheiligen-Hofkirche in München verliehen haben, ehrt Menschen, die herausragende schulische Leistungen und ehrenamtliches Engagement in der Schule und auch darüber hinaus bewiesen haben.

Neben den erstklassigen Noten hat sich Giuliana Falger auch für ihre Klassenkameraden eingesetzt. „Ich war Klassensprecherin, bot eine Lernunterstützung an und war Tag und Nacht Ansprechpartnerin für unsere Klasse – auch wenn wir im Praxiseinsatz waren.“

Ende August 2025 endete ihre Ausbildungszeit und nahtlos startete sie auf der neurologischen Station Phase B. „Ich war nie auf einer anderen Station – das ist meine Station, mein Steckenpferd!“ Alle hätten sie dort immer unterstützt und ermutigt. „Es war die beste Entscheidung, die ich je getroffen habe.“

„Wir gratulieren Frau Falger herzlich zum Erhalt des Staatspreises und sind sehr stolz auf ihre herausragenden Leistungen. Es ist beeindruckend zu sehen, wie junge und engagierte Menschen mit so viel Herzblut ihren beruflichen Weg gehen und sich eine Karriere aufbauen. Dank unserer Förderprogramme konnten wir Frau Falger den Start in ihre Ausbildung ermöglichen – heute ist sie ein wertvoller Teil unserer m&i-Fachklinik Enzensberg.“, sagt Alexander Heim, Kaufmännischer Direktor der m&i-Fachklinik Enzensberg.

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